Zusammenrücken – und dann als Phoenix aus der Asche aufsteigen

Längst nicht alle Unternehmen überlebten die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009, aber die, die es schafften, gingen gestärkt daraus hervor. Eine wichtige Rolle spielte leistete dabei die staatliche Förderung der Kurzarbeit, ein Mittel, die nur wenige Länder außer Deutschland einsetzen.

So schwer die Krise auch war, zum Aufstieg aus der Asche nutzten erfolgreiche Unternehmen die fünf folgenden Faktoren:

  1. Sie setzten auf Kurzarbeit statt Entlassung. Dadurch standen die Mitarbeiter direkt zur Verfügung, als die ersten Aufträge wieder hereinkamen. Viele ausländische Konkurrenten waren längst noch nicht wieder liefer- und leistungsfähig, da sie ihr Personal teils neu einstellen mussten. Da die Nachfrage international stärker stieg als das Angebot, konnten höhere Preis durchgesetzt und Marktanteile nachhaltig ausgebaut werden.
  2. Das Management zahlreicher Unternehmen nutzte die freie Zeit, ihre Strategie zu überarbeiten und das Unternehmen besser auf Zukunftsmärkte auszurichten.
  3. Gute Personalmanager waren so klug, ihre Mitarbeiter in der Krise weiterzubilden, so dass die  Arbeitskräfte insgesamt deutlich leistungsfähiger wurden. Einige konnten neue Mitarbeiter einstellen, die in normalen Zeiten so nicht zu bekommen gewesen wären.
  4. Die Prozessverbesserungen, Aufräumarbeiten, unaufwändigen Investitionen oder Reparaturen, die in betriebsamen Zeiten immer wieder gern nach hinten verschoben worden wurde und wir, konnten nun in Ruhe in Angriff genommen werden. Dadurch waren die Produktionsprozesse und Dienstleistungen nach der Krise schneller, günstiger und insgesamt effizienter.
  5. Die Firmeninhaber, Manager und Mitarbeiter rückten enger zusammen und ebenso die Unternehmen in den Wertschöpfungsketten. Auch vor Ort wurde viel Hilfe geleistet von Betrieb zu Betrieb. Dadurch konnten kurzfristige Engpässe leichter überwunden und unnötige Insolvenzen vermieden werden. Zudem erwiesen sich nicht zuletzt die Sparkassen und Genossenschaftsbanken als stabilisierender Faktor, da sie mit ruhigerer Hand handelten als die Privatbanken in manchen anderen Staaten.

Außerdem wirkte, ganz nach Joseph Schumpeter, die kreative Kraft der Zerstörung. Schon vor der Krise kaum mehr wettbewerbsfähige Betriebe verschwanden vom Markt und machten Platz. Häufig wurden sie von anderen, leistungsstarken Konkurrenten geräuschlos übernommen wurden, so dass insgesamt weit weniger Arbeitsplätze verloren gingen, als zu erwarten gewesen wäre.

Alles spricht dafür, nun all diese Strategien und Taktiken erneut anzuwenden. In einer besonders guten Lage sind dabei gerade die Unternehmen, Manager und Berater, die bereits krisenerfahren sind und gestählt durch die kargen Jahre 2007/2008 hindurch gekommen sind. Sicher stehen diese auch jetzt wieder mit Rat und Tat zur Verfügung, andere beim Turnaround zu unterstützen.