Das Blog zum Sonntag – Der Teufel liegt im Einfachen

Wenn ein Skirennläufer von der Piste fliegt, liegt das selten an einem hochkomplizierten Grund. Sondern daran, dass er in Rücklage gekommen ist oder die Strecke nicht richtig besichtigt hat.

Wenn ein Tennisprofi Bälle verschlägt, dann selten, weil die Saiten seines Schläger ein Mü zu weich sind. Sondern weil er sich nicht gut genug bewegt und er nicht ausreichend tief in die Knie geht.

Wenn ich zwei Wochen lang verpasse, meinen Blog zu schreiben, im Endeffekt nicht an hochkomplexen Verirrungen, sondern an einem Mangel an Planung, Disziplin und fester Gewohnheit.

 

Bei größeren Unternehmen ist dies nicht viel anders. Schließlich werden sie von Menschen geführt.

Da ist der Konzern, der dringend reformbedürftig ist. Der deshalb gleich 73 Change Initiativen gleichzeitig verfolgt. Und sich dabei heillos verzettelt. Besser wäre, Prioritäten zu setzen und zuerst das wichtigste Feld zu bestellen.

Oder: wie oft schon haben sich Großunternehmen in riskante Akquisitionen gestürzt, die dann letztlich doch mehr dem Geltungsdrang des CEOs dienten. Dies hätten die Aufsichtsräte über eine eigene strategische Analyse verhindern können.

Überhaupt unser Ego – wie oft steht es uns mehr im Weg als alles andere?

 

Ob also Sportler, Manager oder Blogger: es sind selten hochkomplexe Umstände, die uns scheitern lassen, sondern es sind wir selbst, wenn wir zu faul, ignorant, stolz, selbstherrlich, narzistisch oder schlicht eingebildet sind, um das Nötige zu tun.