Deutschland & Digitalisierung: Sand in die Augen statt Strategie

In Sachen Digitalisierung streute die alte Bundesregierung uns nur Sand in die Augen. Und auch die neue verspricht keine Verbesserung. Klarheit und Strategie? Fehlanzeige.

Als pars pro toto steht im Handelsblatt ein spannendes Interview mit dem CEO der ING. Banker gelten weder als sonderlich gering qualifizierte, geschweige denn niedrig bezahlte Spezies. Da sollte doch endlich aufhorchen lassen, dass Hamers einen massiven Jobverlust bei Banken kommen sieht. Etwa die Hälfte der Stellen sei durch die digitale Transformation gefährdet.

Die Mär, die durch technischen Fortschritt entfallenden Jobs entstünden an anderer Stelle neu, sollte da keiner mehr leichtfertig glauben. Das mochte zwar bei der ersten Industriellen Revolution so gewesen sein, doch es ist das eine, wenn der Landarbeiter zum Industriearbeiter wird. Aber was bitte soll ein Banker machen, dessen Job wegdigitalisiert wurde? Es können ja nicht alle zu Comedians oder Bundeskanzlerkandidaten umschulen.

Da hätte man doch gerne Antworten zu gehört, von einer Arbeitsministerin, oder einer Wirtschaftsministerin. Vielleicht sogar einer Bundeskanzlerin?

Dass die bis dato ausblieb, kann zwei Gründe haben: Naivität oder Hilflosigkeit. Das eine schlimmer als das andere.

Und China zieht derweil einsam davon …