Jobverluste durch Digitalisierung

Deutschland diskutiert über alles Mögliche, aber vor den drängenden Themen duckt man sich weg. Die durch die Digitalisierung drohenden Jobverluste ist eines davon.

Die Politik beschwichtigt hier massiv. Es heißt, die bisherigen industriellen Revolutionen hätten zwar ebenfalls große Befürchtungen ausgelöst, aber am Ende gab es mehr Arbeit und Wohlstand. Dies werde diesmal schon auch so sein.

Dabei wird ignoriert, dass bei den bisherigen industriellen Fortschrittsschüben nur die menschliche Muskelkraft ersetzt haben. Diesmal ist es anders, Diesmal geht es um die menschliche Intelligenz.

Allein der Bank- und Versicherungsbranche sind bereits tausende Arbeitsplätze abgebaut worden. Ersatzlos, wohlgemerkt. Aktuelles Beispiel ist die schwedische  Nordea Bank. Sie streicht 6000 Stellen und ersetzt sie durch ein neues, intelligentes Softwaresystem. Der Vorstand der Nordea rechnet damit, dass im Banksektor in den nächsten zehn Jahren 50% der Arbeitsplätze an Künstliche Intelligenz, Big Data, Machine Learning, Industrie 4.0, Robo Advisor & Co verloren gehen.

Der einfache Landarbeiter, der vor 100 Jahren bei FORD arbeitete konnte vielleicht kaum Lesen und Schreiben. Als er seinen Job durch die Automatisierung der Produktion verlor, hatte er noch Luft nach oben, um eine neue, anspruchsvolleren und vermutlich sogar attraktivere Anstellung zu finden. Doch, in welche Jobs will der hochqualifizierte Banker wechseln, oder aufsteigen?

Diese Entwicklung aufhalten zu wollen ist ungefähr son sinnvoll, wie die DDR erneut aufzubauen. Aber es müssen Lösungen für die Schattenseiten der Digitalisierung gefunden werden. Je früher, desto größer sind die Spielräume.

Wer dies irgnoriert, verliert wertvolle Zeit und Ressourcen. Die Schattenseiten der Digitalisierung noch länger zu ignorieren ist fahrlässig, bestenfalls.

Eine Steuer auf Maschinen und Künstliche Intelligenz, die ein Konstrukt wie das bedingungslose Grundeinkommen finanzieren können, sind Optionen, die auf die Agenda gehören.