Zur Ethik als Coach, Moderator und Trainer

Eigenes ethisches Handeln ist das A und O guter beruflicher Leistung – ob Vortrag, Beratung, Coaching oder Training. Wer hohe Ansprüche an andere stellt, ein Blog zu Management, Ethik, Strategie und Leadership schreibt, muss zuerst an sich eine hohe, professionelle Messlatte anlegen.

Zur Methodik bei Beratung, Training und Coaching

Im Rahmen meiner kontinuierlichen Qualifizierung Trainings- und Coachingmethoden habe ich die zertifizierten Ausbildungen zum Trainer und Change Manager bei Competence on Top, zum „Profi Trainer IHK“ absolviert und das Coach-Diploma bei Dr.-Migge-Seminare erworben (QRC-zertifiziert, anerkannt vom Deutschen Fachverband Coaching).

Besonders wichtig sind mir folgende Ansätze:

  • Systemische Beratung
  • Sokratische Methode
  • Facilitation (Open Space und Verfahren der Gruppenmoderation)
  • Neuroleadership

Nicht jeder Geist passt jedoch zu jedem Instrument. Deshalb setze ich wohl meist nicht auf eine Methode allein, sondern verbinde die Technik der sokratischen Methode, der systemischen Beratung und der provokativen Schule des NLP (nach Schmidt-Tanger) mit neuesten Erkenntnissen der Managementforschung und Wirtschaftspsychologie.

Zum philosophischen Hintergrund

Meine Coachings- und Trainings-Philosophie basiert auf der sokratische Methode:

Oft habe ich die Erfahrung gemacht habe, wenn ich einen Rat gebe, sagen viele, ja, so ist es. Aber dann handeln sie nicht danach.

Wenn sie dagegen selbst darauf kommen, ist die innere Überzeugung da. Und die trägt viel weiter. Das dauert oft länger und ist mühevoller für den Ratsuchenden und den Coach, aber es wirkt.

Wenn es sein muss, scheue ich mich nicht davor zu sagen, was ICH tun würde. Da ich aber nicht der Ratsuchende bin, ist es vollkommen ok und sogar gut, wenn dieser im Folgenden etwas vollkommen Anderes, noch viel Besseres macht.

Sokrates nannte das die Mäeutik, die Hebammenkunst. Er glaubte an die Weisheit tief in jedem Menschen. Der Philosoph und Lehrer pflanzt sie nicht in den Menschen ein, sondern er hilft ihm, sie in sich zu finden.

Ethikrichtlinie des Forum Werteorientierung in der Weiterbildung

Ich orientiere mich deshalb an den Ethikrichtlinien und Qualitätsstandards Forum Werteorientierung in der Weiterbildung e.V. und des Deutschen Fachverband Coaching, ausführlich nachzulesen bei Ethik für CoaMAX-Coaches.

Coaching, Trainings und Seminare finden in einem Rahmen statt, der unbedingt folgende Prinzipien verwirklicht:

Training und Coaching sind

  • herrschaftsfrei und freiwillig
    (Coaching ist keine Führung und  findet außerhalb eines Rahmens von Abhängigkeit oder Führung statt.)
  • auf die Person bezogen
    (Coaching ist eine individuelle Beratung und keine Unternehmensberatung.)
  • prozesshaft
    (Coaching ist keine Fachberatung. Coaching befähigt Klienten dazu, selber zu entscheiden und zu handeln.)
  • vertrauensvoll und verschwiegen
    (Coaching bedarf eines vertrauensvollen freiwilligen Rahmens.)
  • unabhängig
    (Der Coach verfolgt lediglich das Ziel, dem Klienten zur Verwirklichung seiner Ziele zu befähigen. Der Coach darf hierbei nicht abhängig, erpressbar sein oder durch Fremdinteressen oder wirtschaftliche oder andere Not gesteuert sein.)
  • dialogisch / interaktionell
    (Coaching entwickelt sich in einer authentischen Begegnung; nicht durch Vortrag oder Tools.)

Jede Ausnahme hiervon muss offen gelegt und gut begründet sein. Sie darf allein dem Wohl des Klienten dienen.

Es gelten die CoaMAX-Ethik-Richtlinien

Leif verpflichtet sich zur Einhaltung der folgenden Ethikrichtlinien und Qualitätsstandards.

A. Ich erhalte und pflege meine eigene körperliche und psychische Gesundheit, Ausgeglichenheit (Work-Life-Balance), Leistungsfähigkeit und finanzielle und persönliche Unabhängigkeit. Wenn die eigene Gesundheit, Unabhängigkeit oder Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, stelle ich diese zuerst wieder her, bevor ich mit Ihnen arbeite.

B. Vor einem Coaching- oder Beratungsauftrag prüfe ich, ob ich meinen  Erfahrungshorizont, mein Wissen und meine Kompetenz, um festzustellen, ob ich den Anforderungen an einen Coaching-Auftrag auchgewachsen sind. Wenn dies nicht der Fall ist, verweisen ich Sie an entsprechende Kolleginnen oder Kollegen oder an andere professionelle Helferinnen und Helfer oder Institutionen (z.B. zur Psychotherapie, wenn eine solche erforderlich sein sollte). Ich berücksichtige, dass manche Klienten mehr psychologische Unterstützung benötigen, als dies durch Coaching möglich ist. Auch diese Klienten werden an andere zuständige Stellen verwiesen. Ich kenne und beachte die Unterschiede der verschiedenen Formate Beratung, Coaching, Supervision, Psychotherapie, Mediation und legen stets offen, in welchem Beratungsformat ich mich gerade mit Ihnen arbeite.

C. Ich bin dafür verantwortlich, dass Sie über die Bedingungen unserer Zusammenarbeit wahrheitsgemäß und gut informiert sind (Anliegen, Auftrag, Zeiten, Kosten, Methoden, Vertragsbestimmungen, Rücktrittsbestimmungen, u.a.).

D. Ich gebe auf Ihren Wunsch Auskunft über die eingesetzten Verfahren, Methoden,Techniken, über die Zielsetzung und Hintergründe der Verfahren und über den Ablauf des Coaching-Prozesses. Ich geben auch ehrlich Auskunft über meine berufliche Sozialisation, meinen tatsächlichen Weiterbildungsstand und die Einbindung in Coaching-Netzwerke undIntervisions- bzw. Supervisionskreise.

E. Ich gehe respektvoll mit allen Aspekten um, die sich aus Besonderheiten unterschiedlicher Kulturen, Religionen, politischer Ausrichtungen, Rassen, des Alters, der sozialenSchicht und des Geschlechts ergeben. Ich achte und respektiere das Recht jedes Menschen,würdevoll behandelt zu werden. Ich achte und respektiere auch die Besonderheiten und die Würde von Kolleginnen und Kollegen wie auch von anderen Coachingverbänden. Ich gehe kollegial und würdevoll mit Kolleginnen und Kollegen um.

F. Ich respektiere das Recht eines Klienten, den Coaching-Kontrakt jederzeit wieder zubeenden.

G. Ich verpflichte mich zu strikter Verschwiegenheit gegenüber dritten Personen. Dies gilt auch dann, wenn die dritten Personen den Coaching-Prozess in Auftrag gegeben haben oder ihn bezahlen (häufig bei Business Coachings der Fall). Ich führe Aufzeichnungen über Termine und wesentliche Gesprächs- oder Interventionsschritte und Themen im Beratungsverlauf. Diese Aufzeichnungen werden so verwahrt, dass fremde Personen hierin niemals und ohne die ausdrückliche und schriftliche Zustimmung des Klienten Einsicht nehmen können.

H. Ich bin gut ausgebildet, habe eine anerkannte und zertifizierte Ausbildung im Coaching. Hinzu kommen Supervisionen, kontinuierliche Weiterbildung und der fachliche Austausch in einer Peer-Gruppe.

I. Ich habe eigene Selbsterfahrung in allen von mir erlernten und angewandten Methoden absolviert (mehr als das von Coaching-Verbänden vorgegebene Minimum von 75 Stunden),um mich in der Arbeit mit Ihnen besser auf Ihr Anliegen konzentrieren zu können.

J. Ich evaluiere und messe die Qualität ihrer Arbeit, indem ich mir Feedback einholen. So kann ich auf eigene Qualitätslücken umgehend reagieren. Mithilfe der Peer-Gruppe, Supervisoren und Weiterbildung schließe ich gegebenenfalls auftretende Lücken.

K. Ich bilde mich kontinuierlich in meinem Coaching- und Beratungsgebiet und meinem beruflichen Kontext weiter. Dies ist über die Fortbildung im engeren Sinne in besonderem Maße durch meine Lehrtätigkeit an Hochschulen gegeben. Außerdem nehme ich an Intervisionszirkeln teil und studiere regelmäßig die Fachpresse und die Lehrbücher meines Gebietes.

L. Ich vermeide Interessenkonflikte, indem ich keine Aufträge annehme oder weiterführe, die meine persönliche und finanzielle Unabhängigkeit gefährden. Außerdem gehe ich keine erotischen oder freundschaftlichen Beziehungen mit Klientinnen oder Klienten ein. Ich nutze meine informelle „Führungsposition“ aus dem spezifischen Rollenverhältnis und der damit einhergehenden „Intimität“ niemals für eine Form des Rollenmißbrauchs.

M. Als Coach sehe ich mich in einer besonderen Verantwortlichkeit für diese Welt. Das Ziel meiner Arbeit ist es nicht ausschließlich Geld zu verdienen – da Geld kein Ziel, sondern nur ein Mittel ist. Stattdessen diene ich mit meiner Arbeit drei Zielen: Ethisches Handeln, mehr Wohlergehen, mehr Entfaltungsmöglichkeiten für die Klienten, ihrem sozialen Umfeld, für meine Familie und mich selbst, für die belebte und unbelebte Welt. Diese Ziele setzen voraus, dass ich mich an einem Werte-Set orientieren, das das Wohlergehen der Menschheit, der Welt und der Natur mit einschließt. Ich versuche diese Werteorientierung im Kant`schen Sinne stets vorzuleben und rege Klienten an, über ihre eigenen Werte und Verantwortlichkeiten nachzudenken. Ich unterstütze und fördere keine Maßnahmen, Coaching-Ziele oder Aufträge, die dieser Werteorientierung offensichtlich widersprechen.

N. Als Trainer und Seminaranbieter orientiere ich mich an den Werten, die das Forum Werteorientierung in der Weiterbildung e.V. festgelegt hat (www.forumwerteorientierung.de).

O. Ich handele stets in einer Weise, die dem Ruf der Tätigkeit des Coachings, Trainings sowie des Beraters und Redners nicht schadet.