Es kommt nicht darauf an, die Besten zu haben. Sondern darauf, dass die, die man hat, ihr Bestes geben. Wenn der Erfolg von Unternehmen immer mehr von ihrer Innovationskraft und Wandlungsfähigkeit abhängen, wird das Personal zum entscheidenden Engpass. Durch Maschinen, Computerprogramme und Roboter werden Arbeitsprozesse immer effizienter und Arbeitsplätze für Niedrigqualifizierte entfallen.

Effektive Wettbewerbsvorteile durch differenzierte Leistungen werden aber von Menschen geschaffen. Diese sind hochqualifiziert, kreativ, haben zunehmend mehr Know-how als ihr Management, sind sensibel zu führen, werden umworben und wissen um ihren Wert. Sie denken globaler, je jünger und höher universitär gebildet sie sind, die Bindung an Unternehmen lässt nach, Lifetime-Employer braucht es nicht mehr. Die klassische Karriereorientierung, rein materielle Werte, monetäre Incentives, Macht und Status verlieren an Bedeutung. An ihre Stelle treten Erleben, Freiheit, Selbstverwirklichung, Flexibilität, Sicherheit durch Qualifizierung und Wohlfühlen in der Gruppe. Kontrastierend ersetzt Schnelligkeit Gründlichkeit, Methodenkompetenz Faktenwissen, digitale Technologie Handfertigkeit.

Diese Trends haben weniger mit inhärenten Unterschieden zwischen einer Generation X, Y und bald Z zu tun, als mit einer grundsätzlich veränderten gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Umwelt. Für Unternehmen bedeutet das um so mehr, dass sie sich auf die neue Arbeitswelt darauf einstellen müssen. Eines der zentralen Problem liegt aber vor allem in der Mentalität der Entscheider. Einem Top-Management, das noch den „alten Zeiten“ verhaftet ist, sendet die falschen Signale, um die gewünschten Talente anzuziehen. Und es demotiviert schneller denn je diejenigen, die doch gekommen sind. Wussten früher nur die engsten Freunde, wenn man einen schlechten Arbeitgeber erwischt hatte, wissen es heute, in Zeiten von Kununu & Co, schlichtweg alle.

Unternehmen müssen deshalb, Stichwort Employer Branding, nicht nur die richtigen Signale aussenden, um attraktiv zu wirken, sondern sie müssen dann vor allem auch ihr Versprechen halten, eine neue Arbeitswelt zu schaffen. Was nutzen die besten Spieler, wenn sie frustriert auf der Bank sitzen oder sich auf dem Platz uninspiriert quer passen?  Schleifer haben ausgedient, bürokratische Machtmenschen sind toxisch für agile Unternehmen, gefragt ist der Coach als Führungskraft, gefragt ist echte Leadership-Qualität.